PROBLEMAUSRICHTUNG
In Regionen des Mittelmeerraums verursacht die Sonneneinstrahlung im Sommer eine Überhitzung der Gebäudehülle (Dach und Wände) und damit des Gebäudeinneren, weshalb eine Klimaanlage benötigt wird. Passive Systeme zur Begrenzung der Aufheizung durch die Sonne bestehen im Wesentlichen aus Fassaden- und Dachbelüftungen. Das Dach ist der Gebäudeteil, der der Sonneneinstrahlung am stärksten ausgesetzt ist; es kommt zu übermäßiger Aufheizung von Dachboden und anderen Räumen und es entsteht hoher Energiebedarf zur Kühlung durch Klimaanlagen. Dies ist in mehreren europäischen Ländern, vor allem in Südeuropa, wo es am ehesten von Bedeutung wäre, noch nicht gesetzlich geregelt.
In Südeuropa leben 130 Millionen Menschen auf 5,2 Milliarden Quadratmetern Wohnfläche mit einer Dachfläche von 1 bis 2 Mrd. m² (ein- oder zweistöckige Gebäude, Mansarden usw.). Steildächer sind in Regionen des Mittelmeerraums wie Italien, Spanien und Griechenland, aber auch in Frankreich, Portugal usw. sehr weit verbreitet. In Zukunft könnten Ziegeldächer von 50% auf 80% der Gesamtdachfläche erhöht werden (das heißt von 500 auf 1.300 Millionen Quadratmeter). Auch wenn der Energiebedarf zur Kühlung vom Alter der Gebäude und ihrer Nutzung abhängt, führen mehrere Studien als Energiebedarf zur Raumkühlung den Wert von 60 kWht/m² an. Demzufolge reicht der Energiebedarf für Raumkühlung unter dem Dach von 30.000 bis 70.000 GWht; dies entspricht 10.000-25.000 GWhe unter Berücksichtigung einer Leistungszahl von 3 (COP) für den Kühlvorgang.